Der Südliche Gelbschnabeltoko, der in Namibia auch als „Fliegende Banane“ oder „banana bird“ bezeichnet wird, wurde lange als Unterart der Gelbschnabeltokos geführt. Seitdem das Verwandschaftsverhältnis widerlegt wurde, heißt der scheue Vogel im Deutschen eigentlich Rotringtoko, was sich allerdings kaum durchsetzen kann.
Während diese ausschließlich in Afrika vorkommenden und kleinste Art der Nashornvögel in 2016 von der Roten Liste der gefährdeten Arten hüpfen konnte, führte die globale Erwärmung in den letzten Jahren in kürzester Zeit zum Aussterben des mittelgroßen Tokos in anderen Teilen ihres Verbreitungsgebietes.
Flying Banana
Südlicher Gelbschnabeltoko
Tokos sind mittelgroße südafrikanische Vögel, die bevorzugt in offenem Buschland und trockenen Savannen, aber auch in landwirtschaftlich genutzten Gebieten leben. Oft trifft den charismatischen Savannenbewohner alleine oder in Paaren. Sitzt er nicht auf einem Baum, überblickt mit lauten Rufen das Terrain, dann hüpft er geschickt auf dem Boden umher, auf der Suche nach Insekten, kleinen Reptilien und Früchten, die den Hauptteil ihrer Nahrung ausmachen.
Diese Toko-Art lebt monogam. Sobald das Männchen des südlichen Gelbschnabel-Tokos ein Weibchen gefunden hat, bleibt es bei ihr und etabliert ein Territorium, das es verteidigt. Die Nester werden in natürlichen Hohlräumen in Bäumen, Felsen oder Erdbänken in einer Höhe von 1 bis 12 Metern über dem Boden angelegt.
Bemerkenswert ist das Brutverhalten der Vögel, das die Jungvögel effektiv vor Fressfeinden schützt: Während des Nestbaus verschließt sich das Weibchen im Nest, indem es gemeinsam mit ihrem Partner den Eingang mit einer Wand aus Lehm, Ausscheidungen und Nahrungsresten blockiert. Am Ende bleibt nur ein vertikaler Schlitz vom oberen bis zum unteren Rand des Eingangs offen. Dieser vertikale Schlitz sorgt für eine gute Luftzirkulation, bietet mit den hölzernen Wänden eine gute Isolierung und dient als Futterluke, durch die das Männchen sein Weibchen und später ihre Jungvögel versorgt. Das Weibchen hingegen schafft hierdurch seine Ausscheidungen und Kot hinaus und hält das Nest sauber. Viele Nester verfügen auch über einen langen Fluchttunnel, falls ein Raubtier in das Nest eindringt, um die Eier oder Küken zu fressen.
Einmal "eingebaut", legt das Weibchen zwischen 2 bis 6 Eiern, aus denen nach ca. 24 Tagen Küken schlüpfen. Während dieser Zeit wirft das Weibchen seine Flug- und Schwanzfedern, die während der Zeit mit den Küken nachwachsen. Sobald die Küken halb ausgewachsen sind, bricht das Weibchen aus dem Nest aus, um dem Männchen bei der Versorgung zu helfen. Die Küken bauen die Wand von innen wieder auf und werden weiterhin von den Eltern durch die Schlitze gefüttert. Sobald die Küken vollständig ausgewachsen sind, brechen sie aus dem Nest aus und beginnen zu fliegen.